Energiewende als Businesschance

Warum Unternehmen jetzt auf Solarenergie setzen sollten

Energiewende als Businesschance
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Die Zeichen der Zeit sind eindeutig: Steigende Energiepreise, neue Nachhaltigkeitsvorgaben und die zunehmende Unsicherheit auf den Weltmärkten stellen Unternehmen jeder Größe vor große Herausforderungen. Dabei geht es nicht mehr nur um grüne Symbolik, sondern zunehmend um knallharte Wirtschaftlichkeit. Wer jetzt auf erneuerbare Energien setzt, kann seine Betriebskosten senken und gewinnt auch an strategischer Unabhängigkeit und Wettbewerbsfähigkeit. Studien des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme zeigen: Die Stromgestehungskosten von Solarenergie liegen in Deutschland je nach Anlagentyp zwischen 4 und 9 Cent pro Kilowattstunde, in Industrie und Gewerbe häufig zwischen 4 und 6 Cent– also weit unter denen für Strom aus Steinkohle, Erdgas oder Kernenergie. Ein Unternehmen, das sich frühzeitig auf diese Entwicklung eingestellt hat, ist die PV² Energie GmbH aus Goch. Die Geschäftsführer Phillip Küpper und Chris Hannen berichten aus über zehn Jahren Praxiserfahrung, warum Nachhaltigkeit heute ein wirtschaftlicher Erfolgsfaktor ist – und wie Firmen konkret davon profitieren können.

Von der Gründung in die Zukunft

Die Geschichte von PV² Energie beginnt 2011, inmitten der Boomjahre der Solarbranche. Chris Hannen und Phillip Küpper kannten sich bereits aus der Arbeit im Bereich erneuerbare Energien und wagten den Schritt in die Selbstständigkeit. „Wir waren zwei junge Männer, die geschaut haben, wo man sich selbstständig machen kann. Entweder man hat eine bahnbrechende Idee oder man geht auf einen Wachstumsmarkt. Wir haben Letzteres gemacht“, beschreibt Hannen die Anfänge. Damals herrschte Aufbruchstimmung. Die Nachfrage war so hoch, dass auch Neueinsteiger Erfolg haben konnten. Doch der Markt veränderte sich schnell: Förderprogramme wurden gekürzt, viele Mitbewerber verschwanden. PV² Energie blieb – und entwickelte sich weiter. Heute ist das Unternehmen ein etablierter Projektentwickler für Solar-Anlagen, spezialisiert auf Industrie- und Gewerbekunden.

Nachhaltigkeit: Von der moralischen Kür zur wirtschaftlichen Pflicht

„Neun von zehn Anlagen verkaufen wir nicht an Unternehmen, die von Nachhaltigkeit getrieben sind“, berichtet Küpper. Die Realität sieht so aus: Investitionsentscheidungen werden fast immer von wirtschaftlichen Überlegungen dominiert. Dass eine PV-Anlage nebenbei das grüne Image stärkt, ist ein willkommener Nebeneffekt – aber selten der Hauptgrund. Wirtschaftlich betrachtet sprechen die Zahlen für sich. Die Amortisationszeit liegt je nach Projekt zwischen vier und sechs Jahren. Danach produziert die Anlage praktisch kostenlosen Strom – über mindestens zwei Jahrzehnte. Die Gesamtkapital-Rentabilität der Investition liegt somit nicht selten im zweistelligen Prozentbereich. Wer sich so vom volatilen Strommarkt unabhängig macht, verschafft sich einen Wettbewerbsvorteil, der in den kommenden Jahren noch an Bedeutung gewinnen dürfte.

Krisenfest dank eigener Energieversorgung

Wie existenziell wichtig diese Unabhängigkeit sein kann, zeigt das Beispiel des Klinkerwerks Küsters in Kleve. Nach dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs explodierten die Energiekosten regelrecht. Geschäftsführer Michael Hegholtz erinnert sich: „Die Energiekosten für zwei Wochen im September 2022 waren so hoch wie sonst für ein halbes Jahr.“ Die Lösung: eine Freiflächen- Solaranlage von PV² Energie auf einer benachbarten Brachfläche. Heute produziert das Unternehmen rund 45 Prozent seines Strombedarfs selbst und hat damit einen wesentlichen Teil seiner Energieversorgung abgesichert. Auch wenn die Strompreise zwischenzeitlich wieder gesunken sind – die langfristige Planungssicherheit bleibt ein enormer Vorteil. Ein weiteres Beispiel liefert die SWT Oberflächentechnik GmbH. Dort konnten durch die Installation einer maßgeschneiderten Dachanlage die jährlich eingekaufte Strommenge und da- mit auch -kosten um rund 60 Prozent reduziert werden (siehe Grafik). Für ein energieintensives Unternehmen eine Einsparung, die direkt die Wettbewerbsfähigkeit stärkt.

Maßgeschneiderte technische Lösungen

Der Erfolg dieser Projekte liegt nicht nur in der Technik, sondern in der individuellen Herangehensweise. PV² Energie setzt nicht auf Standardlösungen, sondern auf präzise Planung basierend auf dem tatsächlichen Energiebedarf der Kunden. „Wir schauen, was die Kunden für Kostenprofile haben, wann sie wie viel verbrauchen“, erklärt Phillip Küpper. ›

Dachflächen werden so genutzt, dass möglichst viel Strom direkt selbst verbraucht wird. Anlagen werden oft nicht nach Süden, sondern nach Ost-West ausgerichtet, um den Ertrag über den gesamten Tag zu verteilen und den Eigenverbrauch zu maximieren. Gerade für Unternehmen mit schwankendem Bedarf – wie etwa produzierende Betriebe – kann eine intelligente Auslegung entscheidend sein. Eine ungenutzte Dachfläche ist für Hannen verschwendetes Potenzial: „Man verschafft sich mit der Investition in eine PV-Anlage nicht nur günstige Energie für den Eigenbedarf, sondern erzielt zudem Einnahmen durch die Einspeisung von Überschüssen“.

Turnkey, Anlagenpacht oder Stromliefervertrag?

Es unterscheiden sich jedoch nicht nur die Energienutzungsprofile und Gegebenheiten vor Ort, auch die Investitionsbereitschaft der Kunden von PV2 Energie ist individuell: „Dementsprechend bieten wir verschiedene Finanzierungslösungen an. Diese reichen von der schlüsselfertigen Anlage über Pacht-Modelle bis hin zum Solarstrom- Liefervertrag. Bei letzteren Möglichkeiten muss der Kunde selbst nicht investieren, sichert sich aber günstigen und grünen Strom über den vertraglich festgelegten Zeitraum. Diese Variante wird gerne von Unternehmen gewählt, die sich ganz auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren und ihre Liquidität schonen wollen.“ So wirken sich Unternehmenspolitik und -strategie auf die individuelle Projektplanung aus.

Die nächsten Herausforderungen: Speicher und Netzstabilität

Trotz aller Fortschritte bleiben offene Baustellen. Die größte Herausforderung der nächsten Jahre wird die Energiespeicherung sein. „Die erneuerbaren Energien kannibalisieren sich mit ihrem eigenen Erfolg“, erläutert Küpper. Denn wenn die Sonne scheint und Wind weht, herrscht manchmal Energieüberfluss – in sonnen- und windarmen Zeiten dagegen häufig Mangel. Batteriespeicher können helfen, diese Schwankungen zu glätten. Gerade für Unternehmen bieten sie die Möglichkeit, noch mehr des selbst produzierten Stroms zu nutzen und die Unabhängigkeit weiter auszubauen.

Tipp: So gelingt der Einstieg in die Solarenergie

Für Unternehmen, die in die Solarenergie einsteigen wollen, empfiehlt PV² Energie folgende Schritte:

Energieverbrauch genau analysieren:
Wann wird wie viel Strom benötigt?

Dach- und Freiflächenpotenziale prüfen:
Ist genug Fläche für eine wirtschaftliche Anlage vorhanden?

Wirtschaftliche Modelle vergleichen:
Kauf, Pacht oder reiner Solarstrombezug bieten unterschiedliche Chancen und Risiken.

Speicherlösungen mitdenken:
Sie erhöhen die Eigenverbrauchsquote und sichern günstige Strompreise langfristig ab.

Nachhaltigkeit als Zukunftsinvestition

Nachhaltigkeit ist längst keine moralische Frage mehr, sondern ein betriebswirtschaftliches Muss. Photovoltaikanlagen reduzieren die Abhängigkeit von Energieimporten, senken langfristig die Betriebskosten und verbessern die ESG-Bilanz – ein immer wichtigerer Faktor bei Finanzierungen und im Wettbewerb um Kunden und Fachkräfte. Chris Hannen fasst es treffend zusammen: „Wir haben uns immer gut darauf verstanden, Konzepte und Lösungen für unsere Kunden zu entwickeln, mit deren Hilfe sie bares Geld sparen und ihren fossilen Energieverbrauch senken.“ Für die Unternehmen heißt das: Wer heute investiert, profitiert morgen – und gestaltet die Zukunft aktiv mit.

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