CSRD: So bereiten Unternehmen ihre Berichtspflicht vor

Die MIZ Beratergruppe hilft Mittelständlern beim Thema Nachhaltigkeitsberichterstattung.

CSRD: So bereiten Unternehmen ihre Berichtspflicht vor
Beitrag teilen:

Viele mittelständische Unternehmen haben in diesen Tagen Post von ihrer Hausbank bekommen. In den Schreiben geht es im Kern um die Frage, wie die Firmen in Sachen Nachhaltigkeit aufgestellt sind. „Für viele ist das nicht leicht zu beantworten, unter anderem, weil ihnen die entsprechenden Daten aus dem eigenen Haus fehlen“, sagt Jens Jensen von der MIZ Beratergruppe in Essen. Der Wirtschaftsprüfer und Steuerberater gehört der ESG-Taskforce an, die MIZ vor einiger Zeit gegründet hat. „Wir helfen unseren langjährigen Partnern, aber auch neuen Mandanten bei dieser großen Herausforderung.“

Schon heute vorbereitet sein

Der Hintergrund: „Die EU ist bestrebt, Kapitalflüsse verstärkt in nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten umzulenken“, so Jensen. „Das soll durch verschiedene Maßnahmen erreicht werden.“ So ist EU-Mitglied Deutschland unter anderem verpflichtet, die Richtlinie CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) umzusetzen – und zwar im Jahr 2025. Auf dieser Grundlage müssen Unternehmen Umwelt-, Sozial- und Governance-Daten offenlegen. Die sogenannte nichtfinanzielle Berichterstattung für große Kapitalgesellschaften wird durch den neuen Nachhaltigkeitsbericht ergänzt. Zwar betrifft das zunächst nur die genannten „Großen“. Die Ausweitung erfolgt schrittweise in den nächsten Jahren. Dann sind auch weitere Gruppen von Unternehmen in der Pflicht. „Doch das sollte für diese kein Anlass sein, sich entspannt zurück zu lehnen“, warnt Jens Jensen.

Denn wie die Schreiben der Banken zeigen, geht es nicht allein um die Kommunikation zwischen Unternehmen und staatlichen Stellen. „Wie sich ein Unternehmen in Bezug auf die Kriterien Environmental, Social und Governance aufstellt, interessiert unter anderem auch Finanzdienstleister.“ Für Rankings und Kreditvergaben werde das in nicht allzu ferner Zukunft eine zentrale Rolle spielen“, ist sich der Berater sicher.

Ein noch viel drängenderes Problem sieht er allerdings für KMU in der Lieferantenrolle: „Die Großen, die jetzt schon berichten müssen, müssen auch über ihre Lieferketten berichten. Und wenn ich als Lieferant nicht berichtsfähig bin, kann das spätestens bei der nächsten Auftragsvergabe kritisch werden.“ Aus Sicht des MIZ-Teams sei das derzeit der Hauptgrund, das Thema nicht auf die lange Bank zu schieben. „Das Jahr 2025 sollte dazu genutzt werden, um eine entsprechende Struktur im Unternehmen zu schaffen.“

Mit einem Workshop starten

Ihre Beratungsprojekte in Sachen Nachhaltigkeit starten die Essener Spezialisten meist mit einem Workshop. Darin werden grundsätzliche Fragen geklärt: „Welche Übergangsfristen sind zu beachten?“ Welche Daten sind gefragt? Wie gehe ich das Thema ESG an? „Im nächsten Schritt werden die konkreten Themenfelder identifiziert, die für das jeweilige Unternehmen relevant sind, zum Beispiel Energieversorgung und E-Mobilität. „Es gibt kein ESG-Management von der Stange“, betont Jensen. Und es reicht auch nicht, sich eine spezielle Software anzuschaffen. „Das kann in vielen Fällen zwar durchaus ein wichtiger Baustein sein. Aber um für die kommenden Herausforderungen gerüstet zu sein, braucht es ein gutes und passgenaues ESG-Gesamtkonzept.“

Mehr spannende Artikel